Mein schwarz-gelbes BVB-Wochenende in Berlin

BVB-Fans in Berlin
Einen Pokal hatte diese Dame schon dabei – ein zweiter kam nicht hinzu.

Viele (fußballinteressierte) Menschen waren sehr neidisch, als sie von meinem Programm für das vergangene Wochenende erfuhren: Berlin, DFB-Pokalfinale, Borussia Dortmund gegen Bayern München, drei Tage in der Hauptstadt – und das auch noch mit der BVB-Medienreise, also An- und Abreise mit der Mannschaft.

Zugegeben, es gibt deutlich schlimmeres im Leben. Aber so ein Wochenende bedeutet vor allem harte Arbeit, während um einen herum viele Menschen in Schwarz-Gelb sehr hart feiern. Für all jene, die das nicht glauben (wie zum Beispiel meine Frau), hier mal der Ablauf des Wochenendes.

Freitag

Um 10 Uhr finde ich mich am Flughafen Dortmund ein und warte darauf, dass die BVB-Spieler und -Verantwortlichen eintreffen. Als die da sind, heißt es Fotos machen, Interviews führen – und weil ich für ein Internetmedium arbeite, schnellstmöglich Futter für diesen Ticker zu sammeln, der ab 10 Uhr gestartet ist. Nach der Landung in Berlin werden wir vom Rollfeld abgeholt und direkt zur Pressekonferenz ins Olympiastadion gebracht, im Bus entsteht dieser Text.

Nach der Pressekonferenz fährt uns der Bus ins Hotel. Gepäck abholen, einchecken, schnell etwas über die Personalien und das Verhältnis der beiden Trainer absetzen – und dann geht es in die Stadt, um die Stimmung aufzunehmen.

Am Breitscheidplatz feiern schon am Freitag viele BVB-Fans, hier heißt es für mich vor allem, Fotos zu machen, Video-Interviews zu führen und immer wieder Inhalt für unseren Ticker zu liefern. Abends geht es erst einmal zurück ins Hotel, ein Video zusammenschneiden – und dann wieder auf die Piste: in die respectbar, einer Kneipe, in der sich an Spieltagen die Exil-BVB-Fans in Berlin treffen und die jetzt natürlich voller als voll ist. Aus all dem schreibe ich nachts diesen Text und außerdem noch ein paar Zeilen zum Aufeinandertreffen der BVB- und Bayern-Spitzen nach den Scharmützeln der letzten Wochen. Irgendwann zwischen ein und zwei Uhr dann endlich: schlafen.

Samstag

BVB-Fans und ein hilfloser Reporter mit schicken Mützen
Wer ein Bild von BVB-Fans machen will, wird schnell ungewollt selbst zum Bildobjekt. Sehr kleidsam, so ein Hut.

Aufstehen um neun, frischmachen und frühstücken bis um zehn, dann wieder ab ins Getümmel. Und wieder Fotos machen, Videos drehen und Text für den Ticker liefern. Um 18 Uhr dann wird es langsam spannend, mit der schon pickepackevollen U-Bahn geht es in Richtung Olympiastadion – ab jetzt läuft die Vorbereitung aufs Spiel. Und das beginnt mit einer wenig freudigen Überraschung: Meine Sitzreihe hat keinen Strom. Und weil ich den ganzen Tag unterwegs war, haben die Akkus nicht mehr viel Luft. Dem Handy geht etwa zur Halbzeit das Spiel aus, das iPad steht noch bei 3% Akku, als der Hausmeister kurz vor Ende der Verlängerung doch noch den Stromschalter findet – die Einzelkritik, die mit Schlusspfiff fertig sein muss, kann pünktlich raus.

Dann geht’s hinunter in die Katakomben, in die Mixed Zone, die Aussagen der BVB-Spieler aufnehmen, im Anschluss mit dem Bus zurück ins Hotel – und jetzt der Akku aber wirklich leer (also der des Geräts, meiner kann noch). Der erste schnelle Text zum aberkannten Hummels-Tor muss also telefonisch gemeinsam mit den Menschen in der Redaktion fabriziert werden.

Im Hotel – inzwischen ist es 0.40 Uhr – bleiben 20 Minuten um sich in Schale zu schmeißen („business casual“ ist angesagt), dann geht es weiter in Richtung Kraftwerk, eine Location in Kreuzberg, in der die Pokalfeier des BVB steigt. Der ursprüngliche Plan sah vor, jetzt schnell ein, zwei Texte zu produzieren – aber der Akku, ihr erinnert euch…

BVB-Feier im Kraftwerk
So feierte der BVB in Berlin – wer findet den Fehler?

Im Kraftwerk allerdings gibt es einen Medienraum mit ein paar Steckdosen an den Wänden und einigen Verlängerungskabeln, die offensichtlich nicht gebraucht werden. Nach den Ansprachen von BVB-Vorstandschef Watzke und Coach Klopp kann ich hier also etwas über ebendiese Ansprachen und einen Nachdreher zum Hummels-Nichttor und der aufkeimenden Torlinientechnologie-Debatte produzieren.

Um 3.00 Uhr ist der letzte Text für den Abend geschrieben, über alles, was bis 5.00 Uhr passiert, sei der Mantel des Schweigens gelegt. Dann geht es ins wieder ins Hotel

Sonntag

….und um 8.00 Uhr schon wieder weiter: Ein Interview mit Michael Zorc und die bislang noch nirgendwo sonst verwerteten Aussagen der Spieler in der Mixed Zone wollen aufgeschrieben werden.

Frühstücken, packen, dann kommt der Bus, der uns zum Flughafen Tegel bringen soll – statt wie vereinbart um 10.45 Uhr mit einiger Verspätung. Trotzdem sind wir pünktlich am Flughafen, wo wir die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit BVB-Präsident Reinhard Rauball haben.

BVB-Präsident Reinhard Rauball mit Journalisten
BVB-Präsident Reinhard Rauball gibt den mitgereisten Journalisten vor dem Rückflug ein Interview.

Haupt-Gesprächsthema während des Rückflugs und nach der Landung in Dortmund ist natürlich die Schiedsrichter-Fehlentscheidung beim Hummels-Tor – genügend Stoff, um einen weiteren Text zu dem Thema nachzulegen. Und dann ist während des Rückflugs und der anschließenden Bahnfahrt nach Hause noch genug Zeit, um eine kleine BVB-Saisonbilanz zu tippen.

Zum Anpfiff der Relegation bin ich zu Hause – und während über den Bildschirm jetzt ein ziemlich hässliches Fußballspiel läuft, schlafe ich ziemlich bald ein.

Fazit: Das Pokalwochenende bedeutete vor allem Arbeit. Verdammt viel Arbeit. Aber auch eine ganze Menge Spaß und jede Menge von der Abwechslung und positiven Sorte von Stress, für die ich diesen Beruf so liebe.

P.S.: Noch mehr Videos aus Berlin gibt es hier. Und dann wären da ja auch noch eine ganze Menge Fotos:


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Kommentare

Eine Antwort zu „Mein schwarz-gelbes BVB-Wochenende in Berlin“

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